Lind-art®-Seminar am Niederrhein

Sabine Gaipl mit Vasco im Basisspiel
Sabine Gaipl mit Vasco im Basisspiel

Seit ich im Mai 2008, mit meiner damals siebenmonatigen Hovawart-Hündin Aleiga, mein erstes Lind-Seminar in Bobenheim-Roxheim besucht hatte, war ich von dem Vorhaben ergriffen, Antje Engel und ihr Trainer-Team an den Niederrhein zu holen. Vier Jahre sollten ins Land streichen und drei weitere Seminare in Bobenheim-Roxheim, Wilhelmshaven und Haltern folgen, bevor mir die Umsetzung gelang.

Mein letztes Lind-Seminar als Teilnehmerin besuchte ich in Haltern. Die Tutorin des Seminars war Sabine Gaipl und dieses Mal ging es mir unter anderem um die Frage: Fasziniert mich wirklich die Lind-art® oder ist es Antje Engel, die mich mit ihren besonderen Fähigkeiten in den Bann gezogen hat?  

 

So entstand ein Seminar mit einer Doppelspitze aus Antje Engel und Sabine Gaipl, das es in dieser Form erstmalig gab. Die geballte Kompetenz auf dem Gebiet der Lind-Art sollte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur in Erstaunen versetzen, sondern auch Ergebnisse liefern, die in dieser Form nicht jeder für möglich gehalten hat.

 

Das sagt Antje Engel über sich:

Im Jahr 1981 habe ich meinen ersten Hovawart bekommen, den ich bis zur SchH3, FH3 führte. Mit ihm startete ich auf vielen Meisterschaften. Mein größter Erfolg war der Start auf der DDR Jugendmeisterschaft (alle Rassen) 1986 SchH2 - 4. Platz und 1986 Hovawart – Leistungssieger SchH 2.

Meinen nächsten Hovawart (übernommen als Nothund mit 15 Monaten) führte ich ebenfalls bis zur SchH3 /IPO3 und startete mit ihm vorrangig auf Unterordnungsvergleichskämpfen, auf welchen wir sehr gute Ergebnisse erreichten.

Im Jahr 1995 bekam ich meine Schäferhündin Anka. Als ich mit ihr in der Ausbildung war, wollte ich gerade beim Apportieren einen anderen Weg einschlagen, mir war der Zwangsapport einfach sehr zuwider. In diesem Zuge kam ich mit dem Artikel von Ekard Lind über das Apportieren in Berührung. Anka erlernte komplett nach dieser Anleitung das Apportieren, welche zu ihren besten und sichersten Übungen gehörte. Mich faszinierte dieser Umgang mit dem Hund, ich kaufte mir alle Bücher von Ekard Lind, las sie mehrmals durch und versuchte bei Anka so viel wie möglich in der Praxis umzusetzen.

Anka zeigte eine sehr schöne freudige Arbeit. Mit ihr wurde ich in der SchH3 4x hintereinander Kreismeister VPG (DVG), startete 4 Jahre auf der Landesmeisterschaft DVG (beste Platzierung Platz 3) und konnte einmal bei der Deutschen Meisterschaft DHV einen guten Mittelplatz belegen.

Nach meinem Umzug nach Österreich nahmen wir in der IPO FH noch mehrfach an Bundes- und Staatsmeisterschaften in der Fährte teil.

Mit meinem Hovawart Cooper (geboren 2003) wollte ich meinen Traum wahr machen und ihn mit Hilfe von Lind – Seminaren in diese Richtung aufbauen.

Wir waren auf einem 6 Tage Seminar und ich entschloss mich sofort, dass ich eine Trainerlaufbahn machen werde. Denn DAS war genau der Umgang mit dem Hund, welchen ich mir vorstellte. Im Herbst 2004 legten wir die Team Balance Prüfung mit einer Note von 1,28 ab.

Mit Cooper erreichte ich bisher die Prüfungsstufen BH, BGH3, VPG3, IPO3, FH3, OBI3. Wir waren Teilnehmer der IHF Fährten WM 2008 und der deutschen Meisterschaft (VPG) Hovawart 2010. Im Jahr 2011 belegten wir den dritten Platz bei der IHF Obedience WM in der Stufe 3. Cooper macht mir mit seiner guten Einstellung zur Arbeit und seiner Lernbereitschaft sehr viel Freude.

Seit 2002 leite ich die Welpenschule in unserem SV Verein. Seit 2011 agiere ich als Obfrau im SVÖ Saalfelden und bin bestrebt, die gewaltfreie Ausbildung auf spielerische Art breit gesteckt im Verein zu manifestieren.

Im Herbst 2004 legte ich die Trainierprüfung (Lind-art®) ab und im Jahr 2007 wurde ich zur Lind-art® Tutorin ernannt. Durch meine berufliche Tätigkeit als Schulungsleiterin fällt es mir leicht, Menschen durch ein Seminar zu führen und ich habe an der Aufgabe als Tutorin viel Freude.

In meinen Seminaren lege ich viel Wert auf die praktische Umsetzung und auf die Individualität der Teams. Jeder wird dort abgeholt, wo er steht und bekommt seinem Team und seinen Zielen entsprechend individuelle Anleitungen.

Somit dürfen sich Hundemenschen mit verschiedenen Intentionen (Familienhund, Begleithund, Rettungshund, VPG Hund…) gut aufgehoben fühlen.

 

Das sagt Sabine Gaipl über sich:

Geboren 1967, bilde ich seit 1999 Menschen und Menschen mit ihren Hunden aus. An der RWTH Aachen studierte ich Biologie und arbeitete zunächst in der Forschung. Seit 1999 unterrichte ich in einem privaten Gymnasium Schüler von der fünften Klasse bis zum Abitur in Biologie und führe seit 2002 die eigene Hundeschule Eifelpfote, die als LIND-art®-Zentrum Eifel die gewaltfreie, an Mensch und Hund orientierte Ausbildung kultiviert und vorantreibt.

Mein erster Hund war ein Labradormischling namens Jibe und bei seiner Ausbildung und Erziehung stieß ich auf Literatur von Prof. Ekard Lind und besuchte ein Seminar bei ihm. Begeistert schlug ich die Trainerlaufbahn ein. Mit Jibe lernte ich den Turnierhundesport kennen und startete als Ausbilderin und stellvertretende Vorsitzende im Vereinswesen. Nach intensiver Schulung und permanenter Fortbildung, überwiegend bei Prof. Ekard Lind, legte ich 2001 die LIND-art®-Trainerprüfung ab.

2001 kam mein zweiter Hund Vasco, ein Riesenschnauzerrüde aus Leistungszucht zu mir und mit ihm konnte ich LIND-art® auf allen Ebenen praktizieren. Bei der Teilnahme an Kreismeisterschaften der Begleithunde gelang auf Anhieb die Erstplatzierung und wiederholte Platzierungen in den Folgejahren. Mit ihm absolvierte ich alle bis jetzt ablegbaren LIND-art®-Prüfungen (TEAM-Balance (Note 1,18), TEAM-Sport I (Note 1,19) und II, TEAM-dance (Note 1,35) und übte die Sportarten VPG und Obedience aus. Es folgten viele internationale Auftritte mit der LIND-art®-Company, auf denen wir erfolgreich Unablenkbarkeit, Arbeitsfreude und Durchlässigkeit unter stärksten Ablenkungen demonstrieren konnten.

Nach seiner nur knapp überlebten Magendrehung im Dezember 2008 habe ich mit ihm keine sportlichen Wettkämpfe mehr absolviert. Wir freuen uns jeden Tag, dass wir einander haben und ich laste Vasco mit anderen, neuen Aufgaben aus, wie zum Beispiel dem Erlernen von Tricks.

Meine wissenschaftlich fundierte Ausbildung und über zwölf Jahre Erfahrung in der Wissensvermittlung auch von Lehrer- zu Schüler, ließen mich zur Expertin im Bereich Kommunikation und Motivation werden, den Säulen, auf denen jede Mensch-Hund-Beziehung basiert. Mein Ziel ist es, die Beziehung der Menschen zu ihren Hunden zu verbessern, sodass eine TEAM-Bildung und enge TEAM-Bindung entsteht. Hierbei ist mir wichtig den Menschen zu vermitteln, dass es klare Regeln und Grenzen gibt und Autorität und Rangordnung integraler Bestandteil eines jeden Rudels sind.

Seit 2006 bin ich als LIND-art®-Tutorin Referentin und gebe Seminare auf allen Gebieten der LIND-art®. Mehr als tausend Mensch-Hund-Teams habe ich bisher bereits erfolgreich ausgebildet.

Sowohl durch meine Tätigkeit im Lehramt als auch durch die alltägliche Hundehalterschulung verfüge ich über 12 Jahre Erfahrung im kommunikativen Umgang mit Menschen. Ob es sich um Seminare hundesportlich orientierter Teilnehmer, Familienhundbesitzer oder um die Schulung der Mensch-Hund-Beziehung von Führhundehaltern handelt: Die Vermittlung erfolgt immer auf besonders motivierende Art und Weise. Motivationsfähigkeit und das sich Einstellen auf das jeweilige Mensch-Hund-Team sind Stärken, mit Hilfe derer ich meine Begeisterungsfähigkeit für die LIND-art® auf die Seminarteilnehmer übertragen möchte.

 

Was ist LIND-art® ?

Lind-art® ist keine Methode, sondern eine „Ausrichtung“.

Sie steht auf den Säulen der Kommunikation, der Motivation und der Autorität. Im Mittelpunkt steht das soziale Ereignis; egal, ob es sich um Erziehung oder Sport handelt. Variable Aufgaben, als arteigen adaptierte Herausforderungen dienen einem lebensnahen, abwechslungsreichen, vitalisierenden und lustbringenden TEAM-Work: Für Mensch und Hund!

Um es mit den Worten einer Seminarteilnehmerin zu beschreiben:

Die Lind-art muss vom Kopf ins Herz und wieder zurück zum Kopf, damit man keinen Knoten in Armen, Beinen, Kopf bekommt.

 

Doch was bedeutet das in der Praxis für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Zunächst fand eine theoretische Einführung in die Lind-art®, in Form von Vorträgen und unterschiedlicher Videosequenzen statt. Zum Abschluss dieses Vortragabends gab es eine Demonstration der Lind-art® in Perfektion - eine Videosequenz aus einem Auftritt der LIND-art®-Company.

Durch diese Einführung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den bevorstehenden praktischen Teil auf Augenhöhe gebracht. Was für die Einen eine Selbstverständlichkeit und von daher nur eine Wiederholung war, stellte sich für die Anderen als absolutes Neuland heraus.

Im ersten Teil des Aktivseminars Richtig spielen mit Hunden wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anschaulich vermittelt, was es bedeutet, mit dem Hund artgerecht, individuell und richtig zu spielen.

Menschen, die von ihren Hunden behaupteten, dass sie nicht spielen können, wurden von den Spielaktivitäten ihrer Hunde überrascht. Das bedeutet nun nicht, dass aus einem nicht spielenden Hund über Nacht ein Spieler geworden wäre, aber Spielansätze und eindeutige Spielsequenzen waren selbst für das ungeübte Auge deutlich erkennbar. Die Teamführer erhielten theoretisches und praktisches Handwerkszeug, mit dem sie zukünftig an der Teambildung und Teambindung arbeiten können.

Nachdem auf diese Weise Grundlagenwissen und praktische Anleitung gegeben waren, ging es nahtlos in den zweiten Teil des Aktivseminars Team Balance. In der Team Balance wird alles eingesetzt, was dem harmonischen Miteinander dient: Bewegung und Haltung, Berührung, Mimik, Akustik, Futter und Beute. Eine Reduktion auf Futter und Beute, wie es in der klassischen und antiquierten Ausbildung noch üblich ist, unterbleibt. Zwang und Druck wird vermieden, da er kontraproduktiv für das Lernverhalten ist und einem lustvollen und engagierten Miteinander entgegen steht.

 

Was wäre ein Seminarwochenende ohne den passenden Rahmen?

Den Rahmen lieferte der Hundesportverein Klingerhuf e.V., der nicht nur die Platzanlage und Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, sondern darüber hinaus, durch den unermüdlichen Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Dafür danke ich an dieser Stelle noch einmal meinen Vereinskolleginnen und -kollegen!

Ein weiterer Dank gilt dem Küchenteam des AWO Willy-Könen-Seniorenzentrum, das für die Festtagsmenüs an Karfreitag und Ostersonntag sorgte und meinem Mann, der für die Transporte die Verantwortung übernahm. Frei nach dem Motto: "Ein gutes Essen hält Leib und Seele zusammen!", konnten uns so auch die teilweise ungemütlichen Witterungsbedingungen die gute Laune nicht verderben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mui Yarber (Sonntag, 05 Februar 2017 01:51)


    Hey there! I realize this is kind of off-topic however I needed to ask. Does managing a well-established blog such as yours require a large amount of work? I am brand new to operating a blog however I do write in my diary every day. I'd like to start a blog so I can share my own experience and thoughts online. Please let me know if you have any kind of ideas or tips for brand new aspiring bloggers. Thankyou!

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